Vikthingen

  • Vikthingen ist die angestammte Heimat der Vikthinger, von der aus sie ihre berüchtigten Raubzüge ausführten. In ganz Vikthingen gibt es keine größeren Städte und die Vikthinger bewahren bis heute ihre Traditionen des Plünderns.

    1. LANDSCHAFT

    Die Gegebenheiten Vikhingens sind geprägt durch das raue und teilweise harsche Wetter. Aufgrund hoher Niederschlagsmengen an Regen und Schnee haben sich viele Seen, Fjorde und Deiche gebildet. Desweiteren findet sich auf den vikthingischen Gebieten auch eine erhöhte vulkanische Aktivität in Form von Geysiren und vielen heißen Qellen, welche sich wiederum unter der einheimischen Bevölkerung großer Beliebtheit erfreuen.

    Abseits von den vielen, zur Landmasse vergleichsweise großen, Gewässern ist das Land der Vikthinger äußerst dicht bewaldet. Die Großteils intakten Wälder dienen - neben dem Plündern, dem Alkohol und dem Glücksspiel - als Haupteinkommensquelle der Vikthinger.

    Die Wälder Vikthingens bestehen zu einem großen Teil aus Nadelwäldern, da die meisten Laubbaumarten an die Witterung Vikthingens nicht angepasst sind und deswegen in ihrer natürlichen Zahl stagnieren.

    2. VIKTHINGER

    Sie sind Plünderer, Barbaren, die sich doch trotzdem, so habe ich es gesehen, in die Dienste der Großkönige stellen. - Yuhannies Umar ben Yussefi, targischer Historiker.


    Von den vielen Geschichten über die Vikthinger ist vor allem eines überliefert: Sie gelten als Räuber und Plünderer der gesamten zivilisierten Welt des Südens. Auf ihren weiten Plünderungszügen sollen sie sogar bis nach Targa gekommen sein. Aufgrund der Hitze haben sie sich dann jedoch dafür entschieden sich von den dortigen Herrschern kaufen zu lassen. Als gesichert darf ihr Überfall auf das heutige San Umberto gelten. Noch heute sind hier Siedlungsreste erkennbar und eine vikthingische Minderheit ist Teil der sanumbertinischen Nation.

    Über die Herkunft und Ethnogenese der Vikthinger ist sehr wenig bekannt. Einige wissenschaftliche Quellen behaupten die Vikthinger seien die Verbrecher aller Völker und Kulturen der Welt, die man verbannt habe. In Wirklichkeit sind aber vor allem kulturelle Ähnlichkeiten und sprachliche Gemeinsamkeiten mit den Völkern des hohen Nordens zu erkennen und die Vikthinger sehen sich auch als Volk des Nordens.

    Neben ihrer Plünderungswut wird den Vikthingern auch eine Vorliebe für Alkohol und Glücksspiel unterstellt. So sollen sich in Vikthingen die ersten Spielhöllen der Welt gebildet haben. Innerhalb ihrer Gesellschaft haben die Vikthinger einen strengen moralischen Kodex und strikte Regeln des Zusammenlebens.

    3. POLITIK

    Die politische Ordnung Vikthingens ist leicht zu durchschauen. Jedes Dorf wählt seinen Häuptling und die Häuptlinge der Dörfer wählen den Häuptling Vikthingens. Aufgrund eines hohen Männlichkeitskultes und den traditionellen Geboten der Vikthinger hat sich eine besondere Form der Wahl entwickelt. Zu jeder Neuwahl eines Häuptling findet ein Wetttrinken statt, welches den Häuptling des Dorfes bestimmt. So wird der männlichste Mann oder die männlichste Frau gewählt. Die Kandidaten trinken solange Met bis nur mehr ein Kandiat auf einem Schemel sitzt. Dieser wird automatisch zum Häuptling.

    Um Gesetze und Regeln zu bestimmen, versammeln sich alle Vikthinger in der größten Schenke des Dorfes und stimmen ab. Entscheidend ist dabei die Lautstärke der Rufe, die vom ältesten Mann des Dorfes festgestellt wir, da dieser, aufgrund seiner vorausgesetzten Schwerhörigkeit, der beste Indikator für die Lautstärke ist.

    4. KULTUR

    4.1. Gesellschaft

    Die Gesellschaft der Vikthinger ist eine gänzlich agrarische. Abgesehen von Prostitution und Handel gibt es keine nennenswerten Sparten des tertiären Wirtschaftsbereiches. Die Vikthinger leben mit der Natur und verzichten auf einen großen Teil verschiedenster Neuerungen, die ihnen zum Teil auch aufgrund mangelnder Zugehörigkeit zur Weltwirtschaft verwehrt bleiben. Die lange Isolation der Vikthinger vom Rest der Welt tat ihren Rest dazu um dafür zu sorgen, dass die Vikthinger ein, aus technischer Sicht, rückständiges Volk darstellen.

    Die Achtung vor den Älteren und den Eltern ist bei den Vikthingern äußerst stark ausgeprägt. Nur wer dem Vater oder der Mutter mindestens einmal im Kamptrinken einigermaßen standhält, gilt als vollwertiges und erwachsenes Mitglied der Gemeinschaft und Gesellschaft.

    4.2. Esskultur

    Die Vikthinger essen was ihnen das Meer, die Wälder und ihre Binnengewässer geben. Hauptnahrungsmittel ist der Fisch und hier insbesondere jede Form und Art des Aals, der besonders gerne von den Vikthingern gespeist wird. Auch der Hering ist ein beliebter Speisefisch. Neben Fischen zählt auch Wild zu einem der Hauptgerichte des Landes. Vor allem Hasen werden des Öfteren mit den verschiedensten Dingen gefüllt und zu besonderen Anlässen angerichtet. Als Beilage zu diesen Speisen dienen vor allem winterfeste und kälteresistente Gemüsessorten.

    Das Hauptgetränk der Vikthinger ist der Met, den sie aus dem Honig der berühmten vikthingischen Wildbienen erzeugen. Dieser dient ihnen als einziges Süßungsmittel und findet in vielen ihrer Speisen eingang. Der Met selbst wird von allen Altersgruppen getrunken. Für Kinder wird er mit viel Milch oder Wasser verdünnt, während ihn die älteren Vikthinger pur trinken.

    Das Essen findet immer gemeinsam statt und man nimmt sich für jedes Mahl sehr viel Zeit. Besonders für das Abendessen wird vielfach das ganze Dorf in einer großen Halle versammelt, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Das Singen von Liedern und das Erzählen alter Sagen sind dabei auch elementarer Bestandteil der Esskultur Vikthingens.

    4.3. Musik

    Bei allen Festen und Kämpfen der Vikthinger darf Musik nicht fehlen. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Vikthingerhorn, in das sie mit aller ihrer Kraft blasen und dessen Klang die Herzen der Vikthinger erhebt und ihre Feinde erzittern lässt. Desweiteren fertigen die Vikthinger aus Bären und Wolfsfellen auch kunstvolle Trommeln, die sie mit ihren kräftigen Händen spielen.

    Die Gesänge und Lieder der Vikthinger erzählen von den glorreichen Taten der Ahnen und den unermüdlichen Kämpfen und Plünderzügen ihres Volkes. Besonders heroischen Gestalten sind ganze Gesangszyklen gewidmet. Ein wichtiger Bestandteil dieser Gesänge und Lieder ist der Barde. Die Bardenkunst existiert bereits lange Zeit bei den Vikthingern und hat sich zum wichtigsten Bewahrer der Kultur erwiesen, da viele Traditionen mündlich überliefert werden.

    4.4. Sport

    Verschiedenste Sporarten erfreuen sich in Vikthingen größter Beliebtheit. Zur See ist das Segeln und das Sportfischen Lieblingssport der Vikthinger und in vielen Wettbewerben und Veranstaltungen werden diese beiden Sporarten miteinander verbunden. Die Boote der Vikthinger sind jedoch, im Gegensatz zu vielen anderen Schiffen, Seeungeheuern nachempfunden und so gibt es neben Wettbewerben des Segelns auch Bewerbe zwischen Werften. Bei diesen Bewerben geht es darum möglichst schnell ein möglichst schönes und beeindruckendes Schiff zu zimmern. Dabei muss das Holz gehackt und alle anderen Bestandteile des Schiffes von der Mannschaft selbst erzeugt werden. Diese Bewerbe dauern oft mehrere Monate und finden deswegen nur einmal im Jahr statt.

    Auch das sportliche Duellieren mit Äxten und der Axtwurf gehören zu den Volkssportarten Vikthingens. Vor allem der Axtkampf in voller Rüstung erfreut sich von jung bis alt großer Popularität und jedes Dorf hat mindestens einen Duell-Helden, welcher sein Dorf in den vikthingischen Meisterschaften vertritt. Die Axtduelle kennen 3 Klassen: Zwei Äxte, Groß-Axt und Großaxt + Wurfaxt. Die meisten Sportler spezialisieren sich hier auf eine der 3 Klassen und nur die Besten der Besten haben mehrere Stile zur Perfektion gebracht.

    4.5. Ästhetik

    "Jeder echte Vikthinger hat einen Bart, egal ob Frau oder Mann." - Sprichwort der Vikthinger.


    Das wichtigste Attribut von Schönheit, vor allem bei den männlichen Vikthingern, ist ein prächtiger Bart, den die Vikthinger nie ganz schneiden würden, sondern immer nur stutzen und flechten, um so die natürliche Pracht des Barthaares zu unterstreichen. In manchen Dörfern findet sogar ein jährlicher Bart-Schönheitswettbewerb statt, in dem die prächtigsten Bärte gekürt werden, als Preise wirken bei diesen Bewerben meist Met und Äxte.

    Auch bei Frauen wird ein weicher Flaum auf der Oberlippe nicht nur geduldet, sondern auch gutgeheißen und es ist von berühmten Vikthingerinnen die Rede die ihre Ehemänner, was die Pracht des Bartes betrifft, übertrafen.

    5. Religion

    Ihre Götter sind so wie sie, ungewaschen, roh und versoffen. - Ignazio del Tretto, novarischer Missionar in Vikthingen


    Die Vikthinger beten die Geister der Tiere an und sehen in diesen die Verkörperungen mächtiger Geister und Götter. Vor allem Bären und Wölfe, auch wenn diese von den Vikthingern gejagt werden, gelten als besonders heilige Tiere. Einige Sagen berichten von besonders erfolgreichen Jägern, die zur Belohnung von einem Tier-Geist beseelt wurden und deswegen besondere Stärke erhielten.

    Die Vikthinger verehren neben den Tieren des Waldes und der See, jedoch auch berühmte Helden, die so sind wie sie und durch ihre glorreichen Heldentaten in den Status von Göttern erhoben wurden, indem sie in einen besonders ehrenvollen Heldentod gingen oder grandiose Taten vollbrachten. So wird der erste und letzte König der Vikthinger Olaf Smörebröt von den Vikthingern heute als Gott angsehen und von ihnen angebetet.

    Eine weitere wichtige Rolle im religiösen Leben der Vikthinger spielt der Mondkalender und die sich daraus ergebenden Feste. Im Rahmen dieser Feste wird auch eine dreifaltige Frau verehrt, welche je nach Jahreszeit eine Lebensperiode einer anderen Göttin darstellt. Diese Göttin wird schlicht je nach Jahreszeit Jungfrau, Mutter oder Alte genannt.