Bula Prateado

  • Die sogenannte silberne Bulle ist die oft veränderte, aber seit 1287 gültige Verfassung des Fürstentum von Jaçãlo. Sie legt bis in den heutigen Tag eine Art feudales und dezentrales System im Lande fest und regelt vor allem die Nachfolge des Fürsten.

    1. Entstehung

    Die silberne Bulle steht in der Tradition der "goldenen Bullen" zur Verleihung von Privilegien und zur Regelung von Beziehungen des Lehens- und Feudalwesens des Mittelalters in Antica. Üblicherweise wurden für derartige Urkunden meist nur Blei verwendet. Für kaiserliche oder besondere Bullen und Verträge durch valsantinische Päpste und novarisch-katholische Primaten wurde gold verwendet. Die Besonderheit der "silbernen Bulle" ist hierbei zweierlei: Erstens wurde sie aus Silber hergestellt und andererseits wurde sie dem Unterzeichner de facto von außen diktiert oder aufgrund besonderer Umstände aufgezwungen.


    Der Legende leitet sich die "silberne Bulle" von den "biblischen 30 Silberlingen" des Judas ab in deren Geiste sie hergestellt wurde. Sie entstand nach diversen Bestechungen novarischer und targischer Fürsten, mit denen sich die Aristokraten von Jaçãlo eine gewisse Autonomie erkaufen konnten. 30 verschiedene Würdenträger in ganz Antica soll man bestochen und oder ermorden haben lassen um dieses Dokument bewilligt zu bekommen. Man schreckte angeblich nicht einmal davor zurück valsantinische Kardinäle mit Sexskandalen zu erpressen um auch gegen die nördlichen Nachbarn abgesichert zu werden und eine Unterschrift zu erhalten.


    Mit der ersten silbernen Bulle wurde auch der "Orden der magdalenischen Brüder von Brissa" gegründet und ein Lehen zur Grenze des Valsantus gegeben. Mit diesem Manöver sicherte man sich gleichzeitig gegen künftige territoriale Erweiterungen des Status Valsantus ab und macht dem novarisch-katholischen Primas die Unterschrift schmackhaft. Bis heute spielen novarisch-katholische Glaubensinhalte im ganzen Land eine große Rolle und die unierte katholische Kirche von Jaçãlo erkennt den Primas in Form eines Primus inter Pares als Führer der katholischen Weltkirche an.

    2. Inhalte

    1. Außenpolitik: De facto wurde Jaçãlo als Außenposten der Medianik-Region in Westantica festgelegt und hat dafür diverse Vergünstigungen und Hilfestellungen bekommen. So war der Hafen von Missaro de facto ein Freihafen und Schiffe aus Gran Novara und Targa sowie deren zugehörigen Gebieten mussten hier einen Halt anlegen und ihre Waren feil bieten.
    2. Inneres: Die einzelnen Regionen, Gebiete, Städte, lokale Feudalherren und Ordensgemeinschaften konnten sich im Gegensatz zum Fürsten eine große Autonomie herausnehmen und haben diverse Privilegien und legale Möglichkeiten erhalten.
    3. Wahl des Nachfolgers: Die sehr komplizierte gewichtete Wahl des Fürsten hat sich bis in die heutige Zeit bewahrt und auch Zentralisierungsversuche bisher verhindert.
    4. Freiheiten der Subjekte: Ein wichtiges und nachhaltig das Land beeinflussende Privileg war, dass die absolute Religionsfreiheit schon früh festgelegt wurde und, dass dies dazu geführt hat, dass Jaçãlo oft ein Freihafen für verfolgte Minderheiten war und darüber hinaus ein Sprungbrett für die Kolonialisierung der neuen Welt, da es in Antica auch als Durchgangshafen und Zwischenstopp genutzt werden konnte.

    3. Bekannte Anpassungen

    1. Eine leichte Zentralisierung fand ab dem 18. Jahrhundert statt und wurde vor allem von den größeren Adeligen und den amtierenden Fürsten umgesetzt und damit einher ging auch die Einführung einer gemeinsamen Währung, der Aufhebung von inneren Zollgrenzen und die Vereinheitlichung von Maßen.
    2. Mit dem aufkommenden 19. Jahrhundert war es auch in Jaçãlo an der Zeit die umfassenden Menschenrechte und Individualrechte wie in anderen Teilen der Welt umzusetzen, da es bis zu diesem Zeitpunkt noch immer vereinzelte Feudal- und Lehensverhältnisse in diversen Regionen des Landes gab. Was auch phasenweise zu einer massiven Landflucht geführt hat, da "o ar da cidade confere liberdade" (Stadtluft frei macht). Es kam 1802 zur vollständigen Aufhebung der Leibeigenschaft.
    3. Die letzten größere Änderungen wurden durch die Errichtung des modernen Medianischen Imperium 2012 und dessen Auflösung 2020 bewirkt, die letztlich zu einer Zugehörigkeit des Landes zu den targischen Gefilden geführt haben.

    4. Heutige Bedeutung

    Zwar haben sich viele Dinge bereits in anderen Gesetzen des Landes geregelt, aber für zentrale verfassungsrechtliche Gegebenheiten konnte und kann auch in Zukunft nur sehr schwierig von der Bulle abgewichen werden. Sie regelt und erklärt auch die Außenpolitik sowie das besondere Verhältnis des Fürstentums mit seinen Nachbarstaaten und den Nachfolgern des ehemaligen Medianischen Imperiums. Durch die Flexibilität des Dokuments in vielen Fragen einerseits und der Starrheit seiner Grundlagen andererseits konnte sich darüber eine fast ständische Gesellschaft in die Moderne retten und wurde durch die Teilnahme diverser sich ausgleichender Schutzmächte nicht von seinen Nachbarn erobert und in deren Staatsgebiet integriert.