Gottesdienst zum 7 Sonntag nach Trinitatis

  • Nachdem die Eingangslieder gesungen wurden und die Gebete gemeinsam gesprochen und die Psalme miteinander gesprochen wurden begibt sich Menachem Chatami auf die Kanzel um vor den Gläubigen Christen zu predigen.



    " Wisst ihr, wie ich Gott in meiner Kindheit empfunden habe? Als einen ungerechten Gott! Als einen Gott der mit uns macht was er will, der uns bestraft wenn wir Fehler gemacht haben, der ein großes Buch darüber führt was wir gut machen und was wir überhaupt nicht gut machen. Gott als jemand, der allein über Leben und Tod bestimmt!


    Aber ich lag so falsch! Diejenigen, die Gott als einen zornigen Gott sehen, einen Gott der Kriege stattfinden lässt und der für die Ungerechtigkeiten unseres Lebens verantwortlich ist, sehen nicht wirklich in Gottes Gesicht.


    Wenn wir wirklich glauben, das wir durch Jesus Christus Erlösung gefunden haben, dann haben wir keinen starfenden Gott mehr, keinen Gott der nur zu sieht, dann haben wir einen Gott der Liebe und einen Gott, der genau dort ist, wo sich Menschen am elensten und einsamsten fühlen. Durch Jesus Christus ist Gott mitten unter diesen Menschen!


    Und dennoch werden unsere Nächte dann doch manchmal sehr einsam und dunkel. Wenn Selbszweifel kommen, wenn mir immer und immer die Frage gestellt wird " Schaffst du das alles? Reichen meine Leistungen aus? Werde ich wirklich gemocht und geliebt? Meinen die es wirklich ernst mit mir?"
    Und dann kommt sie, diese schleichende Ungewissheit und die Frage " Und du nennst dich Christ? Du liegst hier und zitterst vor Angst! Wo ist denn dein Gott?"
    Wenn diese Momente kommen, und sie kommen im leben von uns allen vor, dann antwortet das " Ich gebe zu das ich Angst habe und JA, ich habe dunkle Seiten und wenn schon! Gott wird mich stets mit offenen Armen begrüßen denn ich kenne jemanden der für all meine Schatten gestorben und all meine Fehler auf sich genommen hat! Sein Name ist Jesus Christus und ich vertraue aus ganzem Herzen auf ihn und wo er ist, da will auch ich sein!".


    Und genau dieser Jesus steht im Mattäus-Evangelium im Kapitel sechs vor seinen Jüngern. Wenn man weiter liesst erlebt man die geburtsstunde des Vaterunser, aber lasst mich heute einen anderen Blick wagen. Einen Blick darauf, wie Jesus seinen Jüngern gegenüber trat.
    Ich setlle mir das immer so vor, das er jeden noch einmal anschaut, er kennt sie sehr genau. Das sind die Menschen mit denen er einen großen Teil seines Lebens geteilt hat, mit ihnen gemeinsam gelebt, Feste gefeiert, gestritten und gelacht hat und ere weiß das sie noch einen kleinen Teil des Weges gemeinsam gehen, die kreuzung aber schon in Sicht ist. Vielleicht geht ihm durch den Kopf, was für ein Geschenk das ist, in so viele Gesichter voller Hoffnung, Zuneigung und Liebe sehen zu dürfen.
    Wir als Kirche vergesssen nur all zu häufig, das wir noch einen gänzlich anderen Schatz haben. Wir haben Gebäude und schauen immer genau auf das Geld, das alles braucht eine Kirche und trotzdem haben wir noch etwas ganz anderes, nämlich euch! Ohne euch wäre das hier alles ohne irgendeine Bedeutung! Jeder von euch verkörpert auf seine ganz eigene, unverwechselbare Art und Weise das Wesen Jesu Christi und damit ist jeder von euch ein unersetzlicher Teil der Gemeinschaft.
    An dem Tag an dem wir aufhören den Menschen ins Zentrum unserer Arbeit zu stellen haben wir aufgehört Jesu Christi ins Zentrum unserer Arbeit zu stellen und haben uns das Recht genommen, uns Kirche zu nennen!


    Amen!


    Und Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft begleite euch setts aúf eurem Weg!

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