Tir-Buddhistisches Friedensgebet

  • Mögen alle Wesen, wo auch immer, die an Körper oder Seele leiden, schnell von ihren Leiden befreit werden.
    Mögen die, die erschreckt sind, aufhören verängstigt zu sein.
    Und mögen die, die in Fesseln sind, frei sein.
    Mögen die, die machtlos sind, Macht erlangen.
    Und mögen Menschen daran denken sich miteinander zu befreunden.
    Mögen die, die sich in wegloser und erschreckender Wildnis befinden - die Kinder, die Alten, die Schutzlosen - von wohltätigen Himmelsboten beschützt werden, und mögen sie schnell den Buddhazustand erreichen.

  • Der Teil mit Buddhazustand ist zwar für die meisten anderen Religionen nicht recht verwendbar, aber besonders die Botschaft und Bitten sind äußerst gut getroffen.

  • Zuerst zündet man Kerzen und Räucherstäbchen vor einer Buddhastatue an, dann beginnt man zu meditieren, während man das Gebet aufsagt dreht man Gebetsmühlen im Uhrzeigersinn und sagt das Gebet im Rhythmus der Drehgeschwindigkeit der Gebetsmühlen auf. Danach meditiert man noch einmal.

  • Das Ziel tir-buddhistischer Meditation ist die Befreiung von störenden Gefühlen, das Ansammeln positiver Eindrücke im Geist, das Ãœberwinden egoistischer Einstellungen und die Identifikation mit unserer eigenen Buddha-Natur.


    Das Ziel im Tir-Buddhismus ist zunächst einmal Befreiung von allem, was einen stört, wie Ängste, störende Gefühlsausbrüche, Verwirrung usw. Um dieses zu erreichen, lehrte Buddha Meditationen, die den Geist beruhigen (Shine). Durch Konzentration auf die Bewegung des Atems, auf äußere Objekte wie Bilder oder Statuen oder auf vorgestellte Objekte wie Licht- oder Buddhaformen, kann man frei davon werden, Gedanken und Gefühle als zwanghaft zu erleben. Die Konzentration auf das Meditationsobjekt ist ein Hilfsmittel, um den Geist vom Umherwandern abzubringen. Sobald eine Ablenkung bemerkt wird, richtet sich die Konzentration wieder auf das Meditationsobjekt, jedoch ohne über seine Besonderheiten nachzudenken. Das Meditationsobjekt dient lediglich als Stütze für die Konzentration.


    Im Tir-Buddhismus wird verstärkt auf die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl Wert gelegt, zum einen, um viele positive Eindrücke im Geist anzusammeln, was zu sehr angenehmen Erfahrungen führt, zum anderen, um egoistische Einstellungen zu überwinden. Man nutzt diese Konzentrationsphase dazu, sich auf die Fähigkeiten des voll entwickelten Geistes einzustellen. Qualitäten wie Freude, Furchtlosigkeit, Liebe und Inspiration werden als Licht-Energie-Formen vergegenwärtigt. Dies bewirkt neben der Konzentration auch eine Identifikation mit erleuchteten Eigenschaften. Das letztendliche Ziel im Tir-Buddhismus ist Erleuchtung - das völlige Erblühen aller geistigen Fähigkeiten. Es ist das sich Wohlfühlen in jeder Situation, das Erleben grenzenloser Freude, die frei von äußeren Bedingungen ist, und das Hervorbringen unterscheidungsloser, sehr tatkräftiger Liebe.


    Um dieses Ziel zu erreichen, muss erkannt werden, wer erlebt, was es ist, das sich hinter dem Begriff "Ich" verbirgt, und was erlebt wird. Welche Wirklichkeit haben Erlebnisse und erlebte Objekte, und was ist die Verbindung zwischen beiden? Dieser Erkenntnisprozess durch Austausch mit dem Lehrer oder in Meditation wird Lhaktong genannt. Hier werden über die Geistesruhe hinaus auch alle Wurzeln für Störungen aus dem Geist entfernt. Tiefe Einsicht in die Natur des Geistes und aller Dinge bewirkt die volle Entfaltung unseres innewohnenden Potenzials. Zusätzlich wird es dadurch unterstützt, dass die vorgestellte Buddhaform mit einem verschmilzt und erleuchtete Qualitäten so direkt erfahrbar werden. Am Ende einer Meditation werden alle positiven Eindrücke, die aufgebaut wurden, an alle Wesen verschenkt, so dass Meditation kein Futter für das Ego werden kann. Das Besondere an tir-buddhistischen Meditationen ist nicht nur ihre überreiche Vielfalt und die Kraft der Eindeutigkeit, sondern vor allem die Zielgenauigkeit, vollständig abgestimmt auf ein schnelles Erreichen von Befreiung und Erleuchtung. Buddhistische Meditation muss nicht kompliziert sein oder in langen Zurückziehungen stattfinden: Schon wenige Minuten am Tag können bald kraftvolle Ergebnisse bringen.


    Wichtiger Teil des großen Spektrums von Belehrungen über den Geist, die Buddha in den 45 Jahren seines Lehrens gab, sind die Erklärungen zu den besonders wirksamen Methoden der Meditation. Im Tir-Buddhismus ist Meditation niemals als bloße Technik isoliert zu sehen, sondern sie steht immer im Rahmen der Erklärungen zu Grundlage, Weg und Ziel. Sie wird unterstützt von den positiven Handlungen, dem Entwickeln von Mitgefühl und Weisheit sowie dem Ãœben einer befreienden Sichtweise. Die spezielle Sitzhaltung, die man während einer Meditation einnimmt, fördert die Fähigkeit zu tiefer Konzentration. Letztendliches Ziel von tir-buddhistischen Meditationen ist die Einsicht in die Natur des Geistes.


    Die Erklärungen über den Geist werden bisweilen als geheim bezeichnet. Das klingt überraschend, da einem doch nichts näher liegt als der eigene Geist. Aber geheim nennt man diese Erklärungen nicht etwa deshalb, weil sie unter Verschluss gehalten würden; vielmehr kann der Geist als geheim in sich selbst bezeichnet werden. Denn er ist kein "Ding". Er hat weder Farbe, Form, Größe noch Geschmack. Und obwohl er nicht zu finden ist, ist er die Grundlage allen Erlebens. Der Geist, der durch die Augen schaut, durch die Ohren hört, der erfährt und versteht, ist sich aller Erfahrungen bewusst, ohne dabei sich selbst zu sehen. Meditation wirkt in der Weise, dass sie den Geist in einen Zustand führt, in dem er sich selbst erkennen kann. Dies ist vergleichbar mit einem Auge, das die Welt sieht, aber sich selbst erst beim Blick in den Spiegel sehen kann.


    Alle Meditationen wirken auf zwei Ebenen: auf der Ebene der Geistesruhe sowie in der Einsicht in die Natur des Geistes. Die Meditation der Geistesruhe richtet den Geist auf eine Stelle aus, damit er zur Ruhe (Shine) kommt. Das Bewusstsein richtet sich entweder auf einen Gegenstand (z.B. einen Stein oder eine Buddhaform) aus oder ruht formlos auf dem Atem. Man verweilt auf diese Weise absichtslos im "Hier und Jetzt" der Gegenwart. Gedanken können entstehen, aber man folgt ihnen nicht. Wenn dies dennoch geschieht und man in Vergangenheit oder Zukunft abgleitet, kehrt man entspannt wieder zum Gegenstand der Konzentration zurück. Durch diese Ãœbung kommt der Geist zur Ruhe. Er wird wie die ungestörte Oberfläche eines Sees, der alles klar widerspiegelt. Dies ist mit einer Erfahrung von Klarheit und Freude verbunden. Die Wirkung der Praxis zeigt sich in Form von mehr Ãœberschuss und Leichtigkeit sowie in der zunehmenden Fähigkeit, störende Gefühle im eigenen Geist einfach loszulassen. Auf der Grundlage von Shine entsteht Einsichtsmeditation (Lhaktong). Sie richtet sich auf das Erkennen der Natur des eigenen Geistes. Im Zustand der Ablenkung hat der Geist keine Möglichkeit, auf sich selbst zu schauen. So wie das oben als Beispiel erwähnte Auge, sieht er alles, was erlebt wird, ohne sich selbst sehen zu können (Unwissenheit). Aus dem Zustand der Ruhe - des "nicht-abgelenkt-Seins" - heraus wird es jedoch möglich, auf den eigenen Geist, den Erleber, zu schauen. Man sieht, wie Gedanken und Gefühle in der Offenheit des Geistes entstehen, wie sie dort spielen und sich wieder auflösen, vergleichbar mit den Wellen im Meer, ohne an sich etwas zu sein. Auf dieser Ebene der direkten Einsicht zeigt der Geist sein zeitloses Wesen, frei von allen dualistischen Erfahrungskonzepten. Gedanken, Gefühle und Sinneseindrücke werden als das freie Spiel des eigenen Geistes erkannt.


    Eine wichtige Ãœbung im Tir-Buddhismus ist die Meditation des Gebens und Nehmens, Tonglen genannt. Man entwickelt dabei den starken Wunsch, zunächst einen nahe stehenden Menschen und dann alle fühlenden Wesen von allen Schwierigkeiten zu befreien. Mit jedem Einatmen nimmt man alle Probleme der Wesen als schwarzes Licht von ihnen weg und schickt beim Ausatmen alles Glück und jede Freude in Form von klarem Licht zu ihnen. Am Ende der Meditation stellt man sich vor, dass die Wesen froh und von allen Einengungen befreit sind. Danach verweilt man einen Augenblick in der Offenheit des eigenen Geistes. Die Meditation schafft starke gute Eindrücke, entwickelt Liebe und Mitgefühl und vertieft das Wissen, dass Leid letztendlich nicht wirklich ist (Weisheit). Dabei ist die erste Phase der Meditation Teil des Ausrichtens auf eine Stelle (Shine), die Schlussphase die Einsicht in die Natur des Geistes (Lhaktong).


    Die Phasen von Geistesruhe und Einsicht (Shine/Lhaktong) sind ebenso Bestandteil der tir-buddhistischen Meditation. Als besonderes Mittel kommt hier die Methode des Vergegenwärtigens von Buddhaformen hinzu. Die Meditation verläuft in zwei Phasen: der aufbauenden Phase und der Verschmelzungsphase. Als Buddha Verwirklichung erlangt hatte, zeigte er die absoluten Qualitäten des Geistes als Formen von Energie und Licht; des Weiteren gab er auf der Ebene von Schwingung die so genannten Mantras, die die nicht bedingten Eigenschaften des Geistes wie Unerschütterlichkeit, Freude, Weisheit und Liebe, die unser zeitloses Wesen sind, ausdrücken. In der aufbauenden Phase stellt sich der Meditierende auf die Form eines Buddhas ein (Vergegenwärtigung), indem er sie als eine durchscheinende Gestalt vor oder über sich im Raum entstehen lässt. Jedes Detail hat eine überpersönliche Bedeutung und weist auf nicht bedingte Eigenschaften des eigenen Geistes hin. Indem der Meditierende einsgerichtet in dieser Vergegenwärtigung verweilt (Shine), kommt der Geist zur Ruhe. Darüber hinaus geschieht, was man als Erwecken bezeichnen könnte. Durch die Konzentration auf die Buddhaform und deren Schwingung (Mantra) erwachen genau die Eigenschaften im eigenen Geist, die von der Lichtenergieform "verkörpert" werden. Was immer schon unser zeitloses Wesen war, wird durch das Ausrichten auf eine "äußere" Form erweckt und erkannt. Am Ende der Meditation löst sich die Form des Buddhas in Licht auf (Verschmelzungsphase). So wie Wasser in Wasser fließt und eins wird, werden Wahrheit draußen und drinnen untrennbar. Der Meditierende verweilt in einem Zustand jenseits aller Vorstellungen. Bewusstsein ruht in sich, ohne auf etwas bezogen zu sein, und erkennt so mehr und mehr seine wahre Natur (Lhaktong). Sind genügend gute Eindrücke aufgebaut, und ist der Geist schon weitgehend von Trübungen befreit, ist in der Verschmelzungsphase spontane Einsicht in die Natur des Geistes möglich. Aus dieser Erfahrung heraus beschreiben die verwirklichten Meister den Geist als offen wie der Raum, leuchtend klar und ohne jede Grenze sowie als spontanen Ausdruck von Unerschütterlichkeit, Freude und Liebe, die sich zum Besten aller Wesen ausdrückt.


    Als Meditationshilfe kann man immer wieder den Spruch "Om mani peme hung." aufsagen, der bedeutet ich spreche zum Juwelenlotus.

  • musst etwas innehalten und auf sich wirken lassen was er gerade gehört hat.


    Gut. Hm ja..ich denke ich brauche jetzt ein Meditationsobjekt für die Konzentration.


    Könnte ich dazu eigentlich eine Schale Wasser verwenden?

  • Nickt ihm zu, sagt aber nichts, um ihn nicht aus der Konzentration zu bringen, überlegt es sich dann aber anders, und sagt dann doch etwas.


    Fragen Sie sich nicht, ob Sie etwas richtig machen, oder nicht, lassen Sie die Gedanken über so etwas einfach fallen, und konzentrieren Sie sich einfach nur auf Ihre Atmung.

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