Ein kleines Zeltlager

In einer seltsamen Formation versteckt hinter Dünen liegt ein seltsam anmutendes Zeltlager. Das Zeltlager teilt sich in 2 Hälften. Die Zelte der östlichen Hälfte sind angeordnet wie eine Sonnenscheibe, während die Anordnung der Zelt des westlichen Teils von oben wie ein Halbmond aussieht. Zwischen diesen Teilen liegt genau ein Zelt. Etwas verwundert betrachtet Ibrahim von weitem das Lager als er weiterhin den weiß gekleideten Männern folgt.

Blickt herum und sieht seine Führer etwas fragend an, die seinen Blick zwar erwiedern jedoch weiterhin nichts sprechen.

Darf ich fragen warum ihr mich hier in dieses Lager führt?

Weil du auserwählt bist, du bist Meister der Sonnen und Montradition ohne zu wissen was diese sind.

Ich bin gespannt.

Nickt und folgt den Männern bis sie ins Lager gelangen.

Dort angekommen blickt er sich um, die Männer die ihn hingebracht haben, sind verschwunden und er steht inmitten eines lebendigen Treibens, daraufhin zuckt er mit den Schultern und setzt sich Tee auf.

Bald jedoch wird er in ein Zelt geführt, das mit verschiedensten Symbolen geschmückt ist. Immer wiederkehrend sind die Symbole Mond und Sonne. Alles scheint symetrisch angeordnet, ein seltsamer Geruch verschiedenster Kräuter und Gewürze liegt in der Luft und Ibrahim schwindelt leicht als er von der frischen klaren Wüstenluft in das Zelt tritt.

Ihm gegenüber sitzen einige Männer, die alle den Tagelmoust tragen, sie tragen abwechselnd schwarze und weiße Gewänder. Sie sitzen alle vor einer großen Kanne Tee und lümmeln mehr als zu sitzen sie rauchen von einer Wasserpfeiffe.

Setzt sich ihnen gegenüber und beobachtet sie eine Weile nur stumm, bevor er fragen nach einer Tasse Tee greif, und sich einschenkt, er nimmt einen Schluck und lehnt sich ebenfalls zurück.

Nun warum bin ich hier?

Einer der Männer beginnt zu sprechen:

Wir sind ein Stamm der im Geiste der Sonnen und Mondtradition leben, deswegen tragen wir auch Gewänder die hell sind wie die Strahlen der Sonne oder dunkel wie die Nacht, du bist ein Weiser. Ein Weiser den uns Baha’u’llah, die Weltenseele geschickt haben muss. Du bist der Prophet aller Götter, zumindest glauben wir das. Du Suchender, suchend um der Suche willen wirst du mehr finden als wir in unserem Streben nach Erleuchtung. Darum haben wir dich zu uns geholt, wir erhoffen uns Einweihung und Führung in religiösen Dingen, so es die Weltenseele oder die Götter wollen. Du bist Ibrahim unser Prophet.

Nun erhebt ein anderer Mann sein Stimme:

Du bist der Bab! Du bist das Tor zur anderen Welt, du bist der Weg zum Ziel, du hast die Verbindung mit den Seelen, mit den Göttern, mit allen Kräften, die sonst nur Hohepriester und Seher spüren können, lange haben wir gesucht, doch gefunden nie, doch du findest selbst wenn du nichts suchst. Du siehst wenn du die Augen schließt, du hörst das einzelne Sandkorn rollen im Trubel des Basars.
Es wird Zeit für die Baha’i’lluh!

Zuckt leicht mit den Achseln als er meint:

Und warum sagt ihr mir das so laut beinahe rufend? Den Rufer in der Wüste kenne ich nur aus der Bibel.

Ich bin also eurer Meinung nach euer Prophet, nehmen wir an ich bin das, was erwartet ihr jetzt von mir?

Wir erwarten Unterweisung, wir wollen das du uns lehrst wie man ein rechtes Leben führt, ein Leben das Baha’i’lluh gefällt, der Gott, der doch viele Götter ist. Die nicht fassbare Kraft der Welt.

Ich bete und wandere mit meiner Herde um meinen Lebensunterhalt zu verdingen, soviel mache ich nun auch nicht, ihr wisst ja das es eine andere Religion gibt, die ähnliche Ausdrücke, wenn nicht dieselben verwendet wie wir, der Islam, nun, vielleicht könnt ihr euch dort anregungen holen?

Nun ich weiß nicht viel und das was ich weiß wird euch nicht interessieren, ich kenne meine Ziegen beim Namen, eine heißt Ischta übrigens und wurde vor einem Monat Mutter. Aber ob ich sonst wichtiges Wissen habe? Wer weiß das schon, wenn nicht die Götter?

Macht sich bereit sich zu erheben.

Gibt es sonst noch was?

Schnell wird er von einer Hand auf seiner Schulter niedergedrückt und hundert bist tausend mal gebittet doch sitzen zu bleiben. Er verfolgt nun eine Diskussion der Männer mit denen er vorher gesprochen hat weil diese nicht wissen wie sie aufgrund der Situation reagieren sollen.

Eine lange Zeit lebte nun Ibrahim mit diesem seltsamen Stamm und nachdem er mit ihnen seine gesamte Lebensweisheit erzählt hat will er sich auf machen zu den Priestern des Bab Illuh.