1. Übersicht der Kalendersysteme
1.1. Targischer Kalender
Die Jahreszeiten teilen sich folgendermaßen ein:
- Tagrest (Winter) vom 16. Unembir (29. November) bis 14. Furar.
- Tafsut (Frühling) vom 15. Furar (28. Februar) bis 16. Mayu.
- Iwilen (Sommer) vom 17. Mayu (30. Mai) bis 16. Gusht.
- Amwal (Herbst) vom 17. Gusht (30. August) bis 15. Unembir.
Targischer Kalendermonat | Medianische Entsprechung | Zeitrahmen |
---|---|---|
Yennar | Jänner | 14. Jänner bis 13. Februar |
Furar | Februar | 14. Februar bis 13. März |
Marasch | März | 14. März bis 13. April |
Yebrir | April | 14. April bis 13. Mai |
Mayu | Mai | 14. Mai bis 13. Juni |
Yunyu | Juni | 14. Juni bis 13. Juli |
Yulyuz | Juli | 14. Juli bis 13. August |
Gusht | August | 14. August bis 13. September |
Cutambir | September | 14. September bis 13. Oktober |
Tuber | Oktober | 14. Oktober bis 13. November |
Unembir | November | 14. November bis 13. Dezember |
Dujambir | Dezember | 14. Dezember bis 13. Jänner |
Teilweise haben die unterschiedlichen Dialekte auch unterschiedliche, aber ähnlich klingende Namen für die Monate.
1.2. Setāranischer Kalender
1.3. Islamischer Kalender
2. Geschichte der Kalendersysteme
3. Besonderheiten im jeweiligen Kalendar
3.1. Targischer Kalender
Llyali bezeichnet die 20 weißen Tage (iḍan imellalen) und die 20 schwarzen Nächte (iḍan tiberkanin). Es handelt sich hierbei um die kälteste Periode des Jahres. Je östlicher die Lage in Targa desto näher rückt man hier an den setāranischen Kalender. Die Zāyesh-Nacht wird daher am Beginn dieser Periode beziehungsweise davor gefeiert und hier gibt es je nach Region mit dem Kalender inkohärente Feiern desselben Festes.
Yennayer ist der targische Neujahrstag am 14. Jänner. Kurioserweise wird er vom Stamm der Faulen Maulhelden zwei Tage zu früh gefeiert. Es ist nicht überliefert ob diese einfach schon früher feiern wollten oder es andere Gründe für diese Verschiebung gibt. Einige Historiker mutmaßen, dass aufgrund der großen nomadischen Bevölkerung und dem langen Ausbleiben jeglichen Zentralstaates eine Homogenisierung der Kalender erst erfolgte als sie bei den unterschiedlichen Stämmen aufgrund unterschiedlicher Tages- und Nachtlängen bereits zu Verschiebungen kam.
El Azara ist eine Periode vom 3. bis zum 13. Februar, die durch ihr wechselhaftes Wetter bekannt ist. Aufgrund der Wechselhaftigkeit, die laut dem Volksmund jener der Liebe entspricht feiert man in Targa tatsächlich ähnlich wie in vielen anderen Teilen der Welt am 14. Februar einen Feiertag der Liebe.
Bei Lḥusum/Imbarken handelt es sich um eine gefürchtete Jahreszeit der letzten 5 Tage des Furar und der ersten 5 Tage des Marasch. Hier kommt es zu heftigen Winden und unüblichen Wetterphänomenen, die man auf mystische Kräfte zurückführte. Daher wird in diesem Zeitraum davon abgeraten zu heiraten, dem Ackerbau oder besonderen Tätigkeiten (Scheidungen, Vertragsabschlüssen) nachzugehen. Aufgrund eines kulturellen Tabus gibt es sogar Stämme, die "Imbarken" statt dem anderen Begriff verwenden um jene mystischen Kräfte nicht zu reizen.
Weitere Tage in diesem Zeitraum sind "Jamrat el Ma", der 27. Februar bei dem die Meerestemperatur ansteigt und "Jamrat el Trab" bei dem aufgrund von Niederschlag und Sonne der Boden warm wie "Kohle" sein soll.
Ssmaym sind andernorts die sogenannten "Hundstage", eine besonders heiße Zeit. Sie dauern ebenso wie die strenge Winterzeit 40 Tage: 12. Yulyuz (25. Juli) bis zum 20. Gusht (2. September). Höhepunkt in dieser Periode ist der 1. Gusht bei denen viele verschiedene Riten des Bab Illuh durchgeführt werden. Diese Riten sind besonders alt und je nachdem wo sie stattfinden beinhalten sie rituelle Feuer, die auf Berggipfeln entzunden werden oder diverse Wasser-Rituale. Zum Beispiel kommt es zu rituellen Reinigungen ganzer Familien samt Haustieren um die Gesundheit zu bewahren. Auch werden diese Tage und Rituale "Nächte der Fehler" genannt in denen zum Zwecke von Wohlstand und Fruchtbarkeit Männer und Frauen in den Wellen oder Oasen Geschlechtsverkehr haben.
Iweǧǧiben ist die besonders wichtige Periode des Pflügens, die mit dem 17. Tuber beginnt und ebenso rituell und mit Festen begangen wird.